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Modellbericht

In den letzten Jahren ist die Anzahl an interessanten Modellen zunehmend größer geworden. Die Auswahl für die heimische Sammlung ist für uns Sammler daher nicht einfacher geworden. Deswegen werden wir an dieser Stelle in lockerer Reihenfolge Modellberichte bzw. Modellbesprechungen präsentieren.

Maxikraft versus Thömen,
ein Vergleich zweier Tieflader- LKW-Modelle: MAN TGX-SLT vs. Mercedes Actros

Von Carsten Bengs*

 Schwertransporte – sie faszinieren viele Menschen, wenn große Komponenten durch die Lande reisen. Wer hat nicht schon mal an einer gesperrten Straße zu später Stunde gewartet, bis sich die Kolonne ihren Weg gebahnt hat. Und auch in Miniatur begeistern verschiedenste Tieflader mit entsprechenden Zugmaschinen.

Aus diesem Grund will ich hier zwei sehr gut nachgebildete Modelle präsentieren und gegenüberstellen: Die Goldhofer Kesselbrücke von Conrad in den Farben von Maxikraft und in den Farben von Thömen die Tiefladerkombination Nooteboom von WSI Modelle und Little Treasure Modelle.

Beide Modelle zeichnen sich durch eine sehr hohe Detailtreue aus und sind eine willkommene Ergänzung zu den bekannten Kranmodellen. Gleich beim Auspacken sind die ersten Unterschiede feststellbar, denn WSI hat die Thömen-Kombination in einer Styroporverpackung mit Kunststoffteilen untergebracht. Bei Conrad gibt es die bekannte Verpackung aus weichem Schaumstoff. Welche Variante bevorzugt wird, entscheidet letztlich jeder Sammler selbst; mir allerdings sagt die Schaumstoffversion mehr zu.

Ebenso auffällig sind die Gewichtsunterschiede, denn die Kesselbrücke von Maxikraft ist deutlich schwerer, während das WSI-Modell deutlich leichter ausfällt. Wie aber sind Funktionalität und Detailtreue zu bewerten?

Conrad hat sicher den Vorteil bereits langjährige Erfahrung im Bereich von Schwerlast- und Großkranmodellen zu haben. Während WSI ein noch vergleichsweise jüngeres Unternehmen ist, so konnte man hier in der letzten Zeit aber bereits beachtliche Erfolge vorweisen. Als Beispiel seien nur der Spierings Mobilbaukran und die Mega Windmill Transporter genannt.

Die Goldhoferkombination ist sehr flexibel und kann in verschiedenen Zuständen aufgerüstet werden, was beim Nooteboom-Tieflader nicht machbar ist. Allerdings liegt dies am Vorbild, bei dem die Ladefläche mit den hinteren Achsen fest verbunden ist. Diese Kombination kann lediglich mit oder ohne 2-achsigem Interdolly gezeigt werden. Auch der Einsatz als Tiefbettbrücke ist nicht nachstellbar.

Dafür überzeugt WSI wiederum bei der Beschriftung, da Bedienhinweise, Nummerschilder und Beschriftung detaillierter ausgeführt sind. Auch die Radaufhängungen sind hier aus Zink nachgebildet. Beim Interdolly sind kleine Hydraulikzylinder vorhanden, die straff genug sind und die Achsen in Position halten – dies ist bei den Goldhofer-Modulen nicht vorhanden. Hier sind aber wiederum die Achsen der Module an den Aufhängungen pendelnd gelagert, so dass sich das Modell Unebenheiten im Boden leicht anpassen kann.

Sehr gut gefallen hat mir auch die Entscheidung, für die Modelle Vorbilder zu nehmen, die im Miniatursektor kaum vertreten sind. Es müssen ja schließlich nicht immer die ganz bekannten Firmenfarben sein und sowohl Maxikraft wie auch Thömen sind sehr interessante Lackierungen. Weitere schöne Details sollen aber dann doch die Bilder im Anschluß zeigen.

Fazit:

Alles in allem haben Conrad und WSI mit den beiden Tiefladern in den Firmenfarben von Maxikraft und Thömen zwei großartige und gleichermaßen faszinierende Modelle vorgestellt, die beide überzeugen. Hinsichtlich Funktionalität hat sicher die Maxikraft-Kombination die Nase vorn, während WSI in Sachen filigraner Beschriftungen etwas weiter vorne liegt. Ob allerdings die Hydraulikzylinder des Schwanenhalses beim Thömen Modell, mit Hydraulikschläuchen versehen sein müssen, muss jeder Sammler für sich entscheiden. An dieser Stelle sieht man sie jedenfalls kaum. Ich bin von beiden Modellen begeistert.

Die Goldhofer-Kombination in Maxikraft Farben von Conrad wird mit zwei Achsmodulen geliefert, die jeweils 4 bzw. 6 Achsen mit je 2 mal 4 Rädern besitzen. Als Zubehör sind von Conrad weitere Achsmodule separat lieferbar.

Zum Transport von größeren Baumaschinen wird die Tiefbettbrücke benötigt. Diese ist deutlich schmaler und ich verwende hierzu die beiden anderen Adapter, die ich über die Plastikbolzen stabil verbinde.

Die dritte Einsatzmöglichkeit besteht aus dem direkten Kuppeln der beiden Module. Über weitere Plastikbolzen entsteht so eine 10-achsige Kombination für schwerste Lasten. Ein Nummernschild am hinteren Modul rundet die Details sehr schön ab.

Als Zugmaschine steht der Brücke eine 4-achsige MAN TGX XXL Zugmaschine zur Verfügung. Selbstverständlich ist die Kabine auch mit Warnleuchten auf dem Dach und kleinen Spiegeln an der Seite ausgerüstet. So hat unser Miniaturfahrer optimalen Blick auf den gesamten Zug. Sogar Signalhorne sind auf der Fahrerseite vorhanden.

Für Wartungsarbeiten am "Modellmotor" ist die detaillierte Kabine nach vorne kippbar. So entsteht ein freier Blick auf die gelungene Motornachbildung und die Schwerlastkonsole.

Sehr gefallen hat mir bei dieser Zugmaschine auch die vordere Anhängekupplung. Hier ist tatsächlich ein kleiner Bolzen vorhanden, mit dem zusätzliche Fahrzeuge auch realistisch mit der Zugmaschine gekuppelt werden können. Der Bolzen lässt sich mit einer kleinen Pinzette leicht lösen.

Die vorderen beiden Achsen sind lenkbar und einfach bereift, die hinteren beiden Achsen sind doppelt bereift und erfreulicherweise nicht starr ausgebildet. Leichte Unebenheiten in Längs- wie auch Querrichtung werden problemlos ausgeglichen. Alle Räder sind nicht über Metallachsen verbunden, sondern jeweils an der Achse so befestigt, so dass jedes Rad unabhängig voneinander beweglich ist. Ebenfalls vorhanden sind die Schutzbleche an allen Achsen sowie die Trittbleche hinter der Fahrerkabine. Der Lenkeinschlag ist bei der MAN Zugmaschine auch wesentlich größer als bei meinem Besprechungsmodell der ACTROS Zugmaschine von WSI.

Der Schwerlastturm beinhaltet den zusätzlichen Tank und einen extra Kühler. Über diesem ist ein Gitter angebracht, das sehr schön aus Photoätzteilen nachempfunden ist. Das doppelte Auspuffrohr ist wie beim Vorbild Chrom glänzend ausgeführt. Conrad verwendet hier ausschließlich Zink.

Alle Achsen des Moduls sind lenkbar ausgeführt und bieten auch einen ausreichenden Lenkausschlag am Modell. Auch hier ist gut erkennbar, dass die Achsen in sich pendelnd gelagert sind. Diese Schwerlastmodule besitzen auch eine stärkere Bereifung für höhere Traglasten beim Vorbild.

Zur Beladung kann die Tiefbettbrücke am vorderen Modul entkoppelt werden; die Zugmaschine fährt anschließend zur Seite. Dann kann z.B. ein Bagger über die Brücke fahren und nach dem Ankoppeln drücken die Achszylinder das Fahrzeug hoch und die Reise kann losgehen. In der Realität muss der Bagger dann natürlich noch ordnungsgemäß verzurrt werden.

In den beiden Adaptern sind sogar die Hydraulikzylinder angebracht, die beim Vorbild die seitliche Verstellung übernähmen. Plastikstäbe sorgen beim Modell für Stabilität und dienen auch als Ladefläche für das Transportgut. Conrad hat diese in 3 verschiedenen Längen beigelegt. Alternativ können hierzu kleine Platten mit einer Holzmaserung eingelegt werden.

Verschiedene Adapter ermöglichen die hohe Flexibilität bei dem Modell. Auch diese Teile sind stabil aus Zink gefertigt. Zwei Adapter werden lediglich in die Brücke eingehangen, so dass bei selbst fahrenden Maschinen diese leicht auf den Tieflader manövriert werden können.

Neu im Vergleich zu den vorhandenen Achsmodulen ist, dass die Achsen in sich pendeln können, so dass eine bessere Traktion gegeben ist. Conrad hat dies am Modell sehr schön realisiert und auch die Hydraulikzylinder, die beim Vorbild die Module anheben würden, angedeutet.

Die Thömen Kombination von WSI macht ebenso einen imposanten wie faszinierenden Eindruck, wenn sie einen schweren Radlader, wie hier den O&K L45 – transportiert.

foto

Alternativ kann das Modell auch ohne Interdolly montiert werden. Hierzu wird ein kleiner Keil in den Schwanenhals eingebracht, der die Ladebrücke in Position hält.

Die Beschriftung mit den vier Standorten von Thömen in Hamburg, Brunsbüttel, Leipzig und Potsdam kann sogar gelesen werden. Gut erkennbar sind auch die anderen Warnaufkleber sowie die Steuerkonsole der Hydraulik mitsamt Schläuchen.

Die Fahrerkabine kann leicht nach vorne gekippt werden. Die Motornachbildung ist hier ebenfalls sehr detailliert ausgeführt. Zylinder und Motorkühler sind gut erkennbar.

 

Das zweiachsige Interdolly besitzt eine leichtgängige Lenkung aller Räder über einen Stangenmechanismus; ein kleiner Hydraulikzylinder übernimmt die Lenkung der Räder. Diese sind ebenfalls über jeweils einen weiteren Hydraulikzylinder pro Rad in der Höhe verstellbar. Dieser ist auch straff genug das Modul auch in der Luft zu halten aber nur ohne Last.

Die hinteren Achsen sind federnd und lenkbar gelagert – ein sehr gelungenes Detail. Allerdings sind alle Achsen über einen zentralen Lenkmechanismus mit einander verbunden. Dieser führt dazu, dass die Achsen am Fahrzeugheck einen größeren Lenkausschlag haben als die inneren Achsen und so die Lenkeigenschaft des Modells leicht eingeschränkt ist.

Der Schwanenhals von unten fotografiert. Gut erkennbar ist die Verschlauchung, die aber nur von unten erkennbar ist. Die Zylinder sind straff genug, das Modell ohne Interdolly zu halten, allerdings auch wieder ohne Ladung.

Ein starkes Duo: Beide Zugmaschinen im Vergleich nebeneinander. Die Details sind bei beiden sehr detailliert und filigran nachgebildet. Spiegel, Warnsignalhorn und Warnbeleuchtung sind gut zu erkennen.

Die Actros-Zugmaschine von unten: Detaillierte Lenkung und Federnachbildungen sind sehr schön gearbeitet. Allerdings war der Lenkeinschlag bei meinem Besprechungsmodell kleiner als beim Maxikraft-Modell.

Der Schwerlastturm des Thömen Modells ist ebenfalls sehr detailliert gearbeitet, allerdings ist der Plastikanteil hier leicht höher. Zusätzlich sind die Verbindungsschläuche zum Schwanenhals vorhanden.

Die Ladefläche kann teleskopiert werden und mit zusätzlichen Kunststoffteilen verbreitert werden. Hierzu liegen dem Modell weitere bei.

* Carsten Bengs ist Autor der O&K Chronik „Orenstein & Koppel – 125 Baumaschinen, Lokomotiven und Traktoren“. Als freier Redakteur berichtet er regelmäßig über Baumaschinenmodelle in den Magazinen ToyTrucker & Contractor (USA) und TruckModell (D).

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