Within recent years nearly all diecast model companies presented lots of interesting collectibles. For us collectors it became really not easy to choose which one we would add to our collection first. That's why we will present at this place from time to time model reviews, which should give you some support in finding a decision.
Von Carsten Bengs*
Teleskopkrane auf Raupen erfreuen sich in letzter Zeit auf den Baustellen aufgrund ihrer Mobilität großer Beliebtheit. Sie erreichen nahezu jede Ecke der Baustelle. Und da lassen auch die ersten Modelle im Maßstab 1:50 nicht lange auf sich warten: der 100 Tonner Liebherr LTR 1100 von Conrad und der 80 Tonner Sennebogen 683 von Brami. Auch wenn letzterer häufig als Modell der Firma Ros gelistet wird, so erscheint auf der Verpackung sowie dem Modell der Herstellername Brami.
Schon beim Auspacken fallen die ersten Unterschiede auf. Denn der 683 ist quasi mit Draht in der Verpackung verknotet und muss erst von seinen „Handschellen“ befreit werden. Dafür ist er dann auch gleich einsatzbereit; Aufbaumaßnahmen sind (leider) nicht notwendig.
Der LTR 1100 kommt in einer stabilen Styroporverpackung. Im Karton erwarten den Sammler dann einige Komponenten, die erst noch montiert werden müssen. Im ersten Schritt montiere ich zunächst die Stützen zur Selbstmontage am Unterwagen mit kleinen Plastikbolzen. In diese hänge ich dann den Unterwagenballast ein. Beim Sennebogen 683 ist der Ballast fix am Unterwagen montiert.
Der Oberwagenballast des LTR 1100 besteht aus zwei Grundplatten mit je zwei einzelnen Klötzen pro Seite. Auch diese befestige ich mit kleinen Bolzen. Die Aufnahme des Ballasts würde beim Vorbild über zwei Hydraulikzylinder und Ketten erfolgen, die auch beim Modell vorhanden sind. Hier hänge ich die vier kleinen Montageketten. Dann noch den Montageausleger und die zweite Hubwinde verbolzen sowie die beiden Haken einscheren und der LTR 1100 ist ebenfalls einsatzbereit.
Der Oberwagenballast beim 683 ist leider fest mit dem Modell verbunden und besteht nicht aus einzelnen Teilen. Die Aufnahmevorrichtung mittels zweier Hydraulikzylinder samt Ketten ist allerdings sehr gut nachgebildet. Die Sicherung der in natura einzelnen Teile des Gegengewichtes über Ketten hat Brami auch angedeutet. Ein Spitzenausleger mit zweitem Lasthaken ist beim 683 leider nicht vorhanden.
Die Detaillierung ist bei den Kranmodellen wirklich sehr gut gearbeitet. Die Ketten sind aus Zink gefertigt und entsprechen den realen Dreistegbodenplatten. Das Leitrad beider Modelle besitzt eine kleine Feder, so dass die Kette immer gespannt ist. Dieses Detail hat sich ja erfreulicherweise bei Raupenunterwagen für Krane oder Bagger als Standard heraus kristallisiert. Kleine Stufennachbildungen würden den Zugang zur Kabine vereinfachen.
Beide Unterwagen sind teleskopierbar; wobei jeweils ein Zylinder zur Spurverstellung sichtbar ist, wenn ich das Modell von unten betrachte. So ist für eine schmale Breite des Fahrzeugs während des Transport gesorgt und eine große Standfläche während des Einsatzes.
Das Kabineninterieur ist bei den Modellen ein Highlight, denn Conrad wie auch Brami haben diese gut nachgebildet. Der 683 verfügt zusätzlich noch über Spiegel, Scheinwerfer und Scheibenwischer. Warnaufkleber am Oberwagen sind ebenfalls vorhanden. Zur Vermeidung eines „steifen Nackens“ können die Kabinen leicht nach hinten geneigt werden.
Schauen wir nun noch auf den Ausleger. Der LTR 1100 besitzt 5 Teleskope, der 683 vier. So erreichen die Modelle eine Rollenhöhe von 103 cm bzw. 82 cm, jeweils gemessen bis zum Rollenkopf des Hauptauslegers. Allerdings gibt es beim 683 einen Wermutstropfen, denn alle vier Teleskope sind aus Plastik und das muss doch wirklich nicht mehr sein.
Beide Modelle sind mit zwei Hubwinden ausgerüstet, wobei die zweite Winde des LTR 1100 über kleine Bolzen befestigt ist. Wenn ich das Modell also ohne Spitze stelle, kann ich diese Winde demontieren. Die zweite Winde beim Sennebogen besitzt zwar Seil, hat aber keine Funktion und kann auch nicht demontiert werden. Zudem war die Hubwinde bei meinem Besprechungsmodell sehr leichtgängig und hätte einen ein- oder zweifach gescherten Haken nicht gehalten. Die Winden am LTR 1100 besitzen Widerstand und können auch Lasten tragen. Leider hat Brami das Modell mit weißer Schnur ausgestattet. Das stört den optischen Eindruck schon ein wenig.
Dieser Punkt ist zwar ärgerlich, aber kein Problem, denn das Seil kann leicht mit authentischem getauscht werden. Ein Tipp von mir: MSW Modelle bietet drallfreie Schnur an, die der vom LTR 1100 Modell sehr ähnlich ist. Damit verdrehen sich Lasthaken nicht und der optische Eindruck ist auch gewahrt. Ich kann diese Schnur nur empfehlen; fast alle meiner Kranmodelle habe ich damit umgerüstet.
Als Fazit kann ich feststellen, dass beide Modelle sehr detailliert gearbeitet sind. Unterschiede ergeben sich in der Funktionalität und in einigen Details; hier hat der LTR 1100 die Nase vorn – weshalb er auch mein Favorit ist. Den Sennebogen 683 sehe ich jedenfalls als gutes Einsteigermodell für alle, die ein Modell nicht erst aufbauen wollen. In meiner Vitrine machen beide ein gutes Bild.
* Carsten Bengs ist Autor der O&K Chronik „Orenstein & Koppel – 125 Baumaschinen, Lokomotiven und Traktoren“. Als freier Redakteur berichtet er regelmäßig über Baumaschinenmodelle in den Magazinen ToyTrucker & Contractor (USA) und TruckModell (D).
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